Die klassischen Prozesse repräsentativer Demokratie werden zunehmend
durch internetgestützte Beteiligungsverfahren ergänzt. Durch die
Inklusion zuvor nicht beteiligter Bevölkerungsgruppen sollen diese
Verfahren die Inklusivität und die politische Gleichheit von Prozessen
demokratischer Entscheidungsfindung fördern. Ob und inwiefern sich diese
Hoffnung erfüllt, ist angesichts ungleicher Partizipationsmuster
verschiedener Bevölkerungsgruppen allerdings fraglich. So oder so
gehören die Herstellung von Inklusivität und die Realisierung
politischer Gleichheit zu den größten Herausforderungen im Design von
internetgestützten Beteiligungsverfahren. Das Seminar wird sich diesem
Problem an vier Blocktagen (06./13./20.05. & 03.06.) aus transdisziplinärer Perspektive widmen.
Am
ersten Tag werden wir uns aus philosophischer Perspektive über den Wert
von Inklusivität und politischer Gleichheit verständigen. Der zweite
Tag dient der empirischen Auseinandersetzung mit den Beteiligungsmustern
verschiedener Bevölkerungsgruppen. Im Rahmen des dritten Tages werden
wir uns mit dem Design von Beteiligungsverfahren beschäftigen und mit
einer Gruppenarbeit beginnen. Jeder Gruppe wird eine Bevölkerungsgruppe
zugeteilt, für welche es zu zeigen gilt, inwiefern deren Inklusion
wünschenswert ist und wie diese erreicht werden kann. Der vierte Tag
dient der Präsentation und der Besprechung der Ergebnisse.