Moralische Grenzen des Marktes?
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Gibt es Güter und Dienstleistungen, die man für Geld nicht kaufen kann
bzw. können sollte? Während es intuitiv naheliegend scheint, diese Frage
zu bejahen, zeigt sich bei genauerem Hinsehen, dass es gar nicht so
leicht ist, dieses Urteil zu begründen. Befürworter:innen möglichst
unbeschränkter Märkte wie Milton Friedman argumentieren, dass diese am
besten geeignet seien, sowohl die persönliche Freiheit als auch die
individuelle und gesellschaftliche Wohlfahrt zu befördern. Wenn ich
meine Leber verkaufen möchte und jemand anders möchte dafür zahlen – was
spricht gegen diesen für beide Seiten vorteilhaften Tausch?
Kritiker:innen wie Michael Sandel geben indes zu bedenken, dass eine
zunehmende Kommodifizierung von Gütern und Dienstleistungen, die zuvor
nicht auf dem Markt handelbar waren, die soziale Ungleichheit befördere
und die Natur der Güter verändere. Ob und inwiefern der Markt hier
tatsächlich an moralische Grenzen stößt, diskutieren wir im Seminar,
insbesondere anhand der Anwendungsbeispiele Organhandel und kommerzielle
Leihmutterschaft.
- Trainer*in: Andrea Klonschinski