Wissenschaften verfügen über Fachsprachen bzw. spezifische Grundbegriffe, und dies gilt auch für die Philosophie. Zu den Besonderheiten philosophischer Fachsprache gehört ihre eigentümliche Verflochtenheit mit der Alltagssprache bei gleichzeitiger Schwerverständlichkeit. Das Driften zwischen Fachjargon und Alltagssprache, zwischen Esoterik und Exoterik, erklärt Adorno mit der charakteristischen Doppelrolle der Philosophie als ‚Fach‘ und ‚Nicht-Fach‘. Probleme, zu philosophischen Theorien Zugang zu gewinnen, hängen mit den Schwierigkeiten der Sprache der Philosophie oft eng zusammen.
Die Vorlesung analysiert Hauptaspekte philosophischer Fachterminologie. Dabei sind im Rahmen allgemeiner Überlegungen zu Fachsprachen u.a. Definition, Etymologie und Übersetzung als Wege zur Etablierung von Fachsprache zu thematisieren. Zugleich wird zentralen Termini als Beispielen der Begriffsbildung, -vernetzung und -fluktuation aus verschiedenen Teildisziplinen der Philosophie nachgegangen. Als klassische Konzeptionen, in denen die philosophische Fachsprache selbst thematisiert wird, verdienen Bacons Kritik von Fachsprache als Scheinweisheit, Whiteheads kritische Revision der traditionellen philosophischen Grundbegriffe, Heideggers etymologisierende Erklärung und Einführung philosophischer Begriffe, Wittgensteins Kritik der Sprache der Philosophie sowie Peirces Ethik der Terminologie besondere Beachtung. AP und BN erfolgen über eine Klausur am Semesterende.