Wenn von ‚Medien‘ die Rede ist, kann so unterschiedliches wie eine Stimme, eine Rundfunkanstalt oder ein bedrucktes Stück Papier gemeint sein. Das Gemeinsame dieser Dinge liegt darin, dass sie Mittler oder Träger von Bedeutung in Kommunikationsprozessen sind. Dieses allgemeine Verständnis der Medien ist häufig von einer einseitigen Konzentration auf sprachliche Kommunikation begleitet. Dabei geraten nicht nur bestimmte Formen der Kunst – Musik, Bilder, Skulpturen – aus dem Blick, sondern auch nicht-begriffliche Elemente unserer Alltagskommunikation. Sie werden auf bloße Begleitumstände der Sprache reduziert oder als vorsprachlicher Ausdruck von Gefühlen aufgefasst. Sind konventionelle Gesten, Emojis, Musik oder bildende Kunst eigene oder abgeleitete Formen der Sprache? Oder muss die begriffliche Sprache als eine besondere Form des Symbolgebrauchs verstanden und von anderen symbolischen Formen wie der Kunst, der Religion, der Technik unterschieden werden? Oder lässt sich der übergeordnete Zusammenhang sprachlicher Begriffe, bildhafter Symbole und musikalischer Klänge am besten durch ihren gemeinsamen Charakter als Medium erfassen?
Im Mittelpunkt des Seminars wird Susanne K. Langers Theorie des menschlichen Symbolgebrauchs stehen, die sie in ihrem Buch „Philosophie auf neuem Wege“ (1942) entwickelt hat. Ergänzend und kontrastierend dazu werden klassische und neuere Texte zur Theorie der Medien herangezogen.