Einschreibeoptionen

Platons Politeia wird meist mit Blick auf die Ethik, die Ideenlehre und die Erkenntnistheorie gelesen. Gegen diesen Trend werden wir in diesem Seminar versuchen, Platons politischer Theorie besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Platon bezieht sich bei seinen politischen Überlegungen auf Auseinandersetzungen des 5. und 4. Jh. v. Chr., in denen materielle Gier, Macht sowie Gerechtigkeits- und Verteilungsfragen äußerst kontrovers verhandelt wurden. Platons Position bietet dabei zahlreiche Bezüge zur Gegenwart. Dies gilt insbesondere für seine psychologische Fundierung verschiedener Formen von Machtmissbrauch und für sein Porträt des Tyrannen, der seine politische Macht für seinen aufwendigen Lebensstil instrumentalisiert. Platon ist allerdings erklärter Gegner der attischen Demokratie; für seine politische Theorie wurde er daher nicht zuletzt im 20. Jahrhundert als totalitär kritisiert.
Das Seminar soll einen Überblick über das gesamte Werk vermitteln. Wir werden dafür Auszüge aus allen zehn Büchern der Politeia diskutieren. Neben der politischen Theorie werden wir auch die Grundzüge von Platons Ethik, Ideenlehre und Erkenntnistheorie erarbeiten. Studierende werden dabei zur selbständigen Lektüre Platons angeleitet und erhalten einen Einblick in wichtige Positionen der Platon-Forschung.
Alle Teilnehmer:innen sollten sich schon für die erste Sitzung eine deutsche Übersetzung von Platons Politeia zulegen. Empfohlen wird die Reclam-Ausgabe in der Übersetzung von Gernot Krapinger.


Selbsteinschreibung (Teilnehmer*in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer*in)