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In seinem Hauptwerk hat Schopenhauer eines der großen
metaphysischen Systeme des 19. Jahrhunderts entwickelt, das im Unterschied zu
den Systemen des deutschen Idealismus nicht die Vernunft in den Mittelpunkt
stellt, sondern einen als blinden Lebensdrang verstandenen Willen. Das Werk
gliedert sich in vier Teile, Erkenntnislehre, Naturlehre, Ästhetik und Ethik,
die den einzigen Gedanken ausführen sollen: "dass diese Welt, in der wir leben
und sind, ihrem ganzen Wesen nach, durch und durch Wille und zugleich durch und
durch Vorstellung ist". Um diesen Gedanken wirklich verstehen zu können,
verlangt Schopenhauer von seinen Lesern nicht nur, dass sie sein Werk zweimal
lesen, sondern auch, dass sie seine Schrift "Über die vierfache Wurzel des
Satzes vom zureichenden Grunde" bereits kennen müssten. Wer zu dieser Arbeit
nicht bereit sei, der solle mit dem Buch "eine Lücke seiner Bibliothek
ausfüllen, wo es sich, sauber gebunden, gewiss gut ausnehmen wird. Oder auch er
kann es seiner gelehrten Freundin auf die Toilette, oder den Teetisch legen."

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