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Als Zentralgestirn steht die Passagenarbeit im Mittelpunkt des Denkens von Walter Benjamin. Es scheint, dass Benjamins Anliegen eine theoretische Praxis fundamental herausfordern wollte. Die Passagenarbeit gilt als unvollendetes messianisch-alchimistisches Grand OEuvre. In einschlägiger Forschung vermutet man, dass die Fragment gebliebene Passagenarbeit nichts geringeres als eine materiale Geschichtsphilosophie des 19. Jahrhunderts dargestellt hätte. Andernorts geht man davon aus, sie sollte keine Kulturgeschichte einer konkreten Urbanität im 19. Jahrhundert werden, „sondern eine phänomenologisch gesättigte, sozialphilosophisch fundierte und geschichtsphilosophisch substantiierte Theorie der Moderne” werden.
 Diese Thesen gilt es einerseits mit einer kulturwissenschaftlichen Herangehensweise zu überprüfen (Blockseminar-Teil), andererseits versucht das Seminar in der Passagenarbeit auch eine Schreib-Praxis abzuleiten, die an der Schnittstelle von Literarizität und Essayistik arbeitet (Exkursion nach Paris). 
 Denn formal zielt Walter Benjamins Passagenarbeit darauf ab die Ursprünge der Moderne performativ mithilfe literarischer Montage erlebbar und erlesbar zu machen. Ausgangspunkt dafür sind die Realien der Stadt Paris, laut Benjamin, die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts.
 Darum wird das Hauptaugenmerk des Seminars darauf liegen, sich vor Ort in Paris schreibend zu Benjamins Passagenarbeit zu verhalten. Unzählige Stellen in der Passagenarbeit verweisen ganz explizit auf unterschiedliche Orte in Paris und entwickeln mithilfe literarischer Techniken theoretische Miniaturen.

Ziel des Seminars ist also zweierlei: Benjamins Passagenarbeit anhand von Primär- und Sekundärquellen für eine kulturwissenschaftliche Herangehensweise fruchtbar zu machen und in einem zweiten Schritt mit eigenen literarisch-essayistischen Techniken Benjamins Passagenarbeit vor Ort in Paris zu erforschen. 


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