Konditionale -Mi 16:30 bis 18:00 Uhr
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Wenn-Dann-Sätze – oder Konditionalsätze – spielen eine zentrale Rolle in der Philosophie. In Gedankenexperimenten fragen wir uns z.B., ob sich in einem bestimmten (fiktiven) Szenario ein bestimmtes Ergebnis zeigt. D.h. wir fragen uns: Wenn p der Fall wäre, wäre dann auch q der Fall? Bei der Beurteilung von Argumenten befassen wir uns mit der Frage, ob aus der Gesamtheit der Prämissen die Konklusion folgt. D.h. wir fragen uns: Wenn p der Fall ist, muss dann auch q der Fall sein? Häufig untersuchen wir auch, ob die Prämissen des Arguments wahr sind. Und da diese nicht selten selbst Konditionalform haben, stellen wir uns auch hier die Frage: Wenn p der Fall ist, ist dann auch q der Fall?
Doch unter welchen Bedingungen sind Konditionalsätze wahr? Sind sie tatsächlich schon dann wahr, wenn der „wenn“-Teil falsch ist (wie ein klassischer Vorschlag besagt)? Gibt es Konditionale, die weder wahr noch falsch sind? Wenn ja, woraufhin beurteilen wir sie dann? Und wie unterscheiden wir zwischen indikativischen Konditionalen wie „Wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hat, dann hat es jemand anderes getan“ und konjunktivischen Konditionalen wie „Wenn Oswald Kennedy nicht erschossen hätte, dann hätte es jemand anderes getan“? Warum fassen wir manchmal Konditionale als Bikonditionale auf („Wenn Du die Wette gewinnst, gebe ich Dir 10 Euro“ verstehen wir in der Regel im Sinne von „Wenn Du die Wette gewinnst, gebe ich Dir 10 Euro; wenn Du sie nicht gewinnst, dann nicht!“). Und wie gehen wir mit Konditionalsätzen um, deren „wenn“-Teil keine Bedingung für die Wahrheit des „dann“-Satzes angibt (wie bei so-genannten Keks-Konditionalen wie „Wenn Du Hunger hast, da sind Kekse auf dem Tisch!“)?
Diesen und ähnlichen Fragen werden wir im Seminar nachgehen. Hilfreich sind Grundkenntnisse in Logik.
Dieser Moodle-Kurs stellt Ihnen kursbegleitende Materialen und Literatur zur Verfügung.
- Trainer*in: Lina Kolnsberg
- Trainer*in: Julia-Nura Zakkou