Kulturkonflikte - Konfliktkulturen (Summer School)
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Die zunehmende Desintegration von Gesellschaften aufgrund von Konflikten, die als »kulturelle« identifiziert werden (islamistischer Terrorismus, Klima, identitäre Bewegungen, Flüchtlingskrise etc.) ist überall auf der Welt heute alltägliche Realität geworden. Die Doppelverbindung zwischen den Konzepten »Kultur« und »Konflikt« stellt in Theorie und Praxis ein ebenso hochbrisantes wie kontrovers diskutiertes Feld dar: Die aufgeworfene Frage von Kulturkonflikten und Konfliktkulturen bezieht sich auf die durch kulturellen Austausch, Migration, Flucht, Zuwanderung und Radikalisierung einzelner Bevölkerungsgruppen aufgeworfenen internen kulturellen Konflikte und ihrer Äußerungsformen in Kunst, Sprache, Literatur und Geschichte – sowohl in historischer Perspektive wie hinsichtlich aktueller Phänomene. Die diskriminierenden Bedingungen der kulturellen Anbindung an das Europäische verlangten nach „transversalem” Denken, nach ständig neuer Verortung der Minoritätskultur, nach Klärung der Beziehungen zwischen den Paradigmen der Minoritätskultur und des Europäischen. So akzentuiert der Ansatz einer histoire croisé e die wechselseitigen Abhängigkeiten jenseits möglicher Asymmetrien in Kulturbeziehungen; die translational studies analysieren insbesondere die kulturellen Übersetzungsleistungen der Akteure, wobei die Kategorien Hybridität, Konflikt und Widerspruch, die in den aktuellen kulturwissenschaftlichen Debatten eine große Rolle spielen, in die zu diskutierenden Projekte einbezogen werden sollten. Nicht nur geglückte Vermittlungsprozesse sollen thematisiert werden, sondern auch und besonders die Interferenzen und Konkurrenzverhältnisse, die Krisen und das Scheitern sowie jene fruchtbaren Missverständnisse, welche jeden Transfer begleiten.
Themen der internationalen Summerschool sind beispielsweise transkulturelle Erinnerungsorte, mediale Transformationen und Repräsentationen im Bereich von Literatur, Bildender Kunst, Theater und Film, die wir gemeinsam analysieren wollen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf den Ost-West-Wahrnehmungen liegen.
Die Summer School für Master-Studierende und Promovierende findet in Kooperation mit den Universitäten Amsterdam, Bukarest und Aix-Marseille statt; im Vorfeld gibt es mindestens drei digitale Treffen. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist auf 12 Masterstudierende und Doktorand:innen begrenzt. Die Auswahl erfolgt auf Grundlage von kurzen Motivationsschreiben und evtl. anschließender fünfminütiger Auswahlgespräche mit den Dozierenden online. Die Auswahlgespräche finden Mitte April 2023 statt, kurz darauf das erste Online-Treffen mit allen Kooperationspartner:innen.
Bitte melden Sie sich bis spätestens 31. März 2024 per E-Mail mit einem kurzen Motivationsschreiben unter huelsen-esch@phil.hhu.de an.
- Trainer*in: Luisa Fahnenstich
- Trainer*in: Simone Osterberg
- Trainer*in: Andrea von Hülsen-Esch