Einschreibeoptionen

Anders als der historische Roman und das Geschichtsdrama führte die Geschichtslyrik in der Germanistik lange Zeit ein Nischendasein. Erst mit dem 1979 von Walter Hinck herausgegebenen Band Geschichte im Gedicht bildete sich ein stetig wachsendes Interesse an dieser Gattung aus. Ein Grund ihrer vorherigen Marginalisierung wird in dem bis ins 20. Jahrhundert in der Forschung vertretenen Verständnis von Lyrik als Ausdruck von Subjektivität gesehen.

Vor dem Hintergrund der Gattungsgeschichte der Lyrik nimmt das Seminar die Geschichtslyrik von der Romantik bis zur Nachkriegszeit in den Blick. Anhand ausgewählter Gedichte unter anderem von Annette von Droste-Hülshoff, Heinrich Heine, Conrad Ferdinand Meyer, Bertolt Brecht, Gertrud Kolmar und Johannes R. Becher werden die verschiedenen Formen, Verfahren und Funktionspotenziale der Geschichtslyrik untersucht und die spezifischen Darstellungsmöglichkeiten der Lyrik herausgestellt, Geschichte zu ‚erzählen‘, zu reflektieren und so zum Erinnerungsdiskurs beizutragen.

 

Zur Einführung empfohlen: Peer Trilcke: Geschichtslyrik. In: Dieter Lamping (Hg.): Handbuch Lyrik. Theorie, Analyse, Geschichte. 2., erw. Auflage. Stuttgart 2016, S. 159–164.


Selbsteinschreibung (Teilnehmer*in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer*in)