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Schon allein der Begriff „problematisch” hat in den letzten 20 Jahren eine erstaunliche Konjunktur gehabt. Einerseits trägt dies einer verstärkten Subjektivierungstendenz in Sozialen Medien und darüber hinaus Rechnung, andererseits kann man auch den akademischen Hintergrund der Interdisziplinarität ausmachen, der deutlich macht, dass gewisse Sachverhalte im Lichte anderer Wissensgebiete ganz neue Fragestellungen zu Tage fördern. Dieser Herausforderung wollen wir uns auch aus kulturwissenschaftlicher Perspektive gegenüber dem populären Film stellen.

Neben einer eingehenderen Untersuchung, was „problematisch” in unserem Kontext bedeuten könnte, wollen wir einen Filmkanon zu dem Thema vor allem an zwei Diskurs-Achsen entlang diskutieren: Zum einen Filme besprechen, die aus außerästethischen Gründen als problematisch gelten, da zum Beispiel die Macher*innen heutzutage (sehr) kritisch gesehen werden (Stichwort: Roman Polanski, Kevin Spacey, Woody Allen) und zum anderen Filme besprechen, die aus innerästhetischen Gründen als problematisch diskutiert werden. Diese Achse wird immer wieder zu der (alten) Frage führen: Was und wie kann (und darf) man darstellen? Themen können sein: Rassismus, Identität, Sexualität, Horror, Krankheit und ganz allgemein ethische Fragen.

Eine weiter zu diskutierende Hypothese des Seminars könnte sein: Inwiefern sind Filme „gut”, die politisch progressiv scheinen, aber größere ästhetische Defizite haben, sowie Filme „schlecht”, die politisch regressiv wirken, ästhetisch aber gelungen sein könnten? Letztlich führt das zu der Frage, wie sich diese Spannungen aushalten lassen könnten und man damit produktiv umgehen kann.

Ein zentraler Bezugspunkt wird das kürzlich erschienene Buch „Genie oder Monster” von Clarie Dederer sein, sowie das theoretische Verhältnis von Ästhetik und Moral im Allgemeinen. Die Filme, die wir besprechen werden, sowie die BN- und AP-Anforderungen werden in der ersten Sitzung genauer erläutert.


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