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Insbesondere mit seinem vielschichtigen Romanwerk prägt der Schweizer Schriftsteller Christian Kracht seit dem Erscheinen seines Debüts "Faserland" die deutschsprachige Gegenwartsliteratur. In der öffentlichen Wahrnehmung werden seine Texte kontrovers diskutiert; er gehört zu den Kultautoren seiner Generation. Der Literaturwissenschaftler Christoph Kleinschmidt hat als 'Kracht-Effekt' ein erzählerisches Verfahren bezeichnet, das verstörend, ironisch und unaufgeregt Gegensätzliches zusammenführt, Möglichkeitsräume eröffnet und zugleich infrage stellt. Durch dieses Schwanken zwischen Faktizität und Fiktionalität, nüchternem Scharfsinn und rauschhafter Vagheit entziehen sich seine Texte einer eindeutigen Stellungnahme. Für seine provokativen Themenkomplexe wählt Kracht ambivalente Erzählstrategien; hierzu gehört nicht zuletzt auch seine quasi-figurale Selbstinszenierung bei öffentlichen Auftritten.

Im Seminar wollen wir Krachts Romane anhand literatur- und kulturwissenschaftlicher Theorien untersuchen. Aufbauend auf Inhalten der Vorlesung "BVM 2a/BBM 2c: Literaturtheorien" werden wir ausgewählte theoretische Konzepte exemplarisch erproben und jeweils auf Potenzial, Grenzen und Praktikabilität hin kritisch diskutieren.

Literatur
Wir lesen Krachts gesamtes bislang vorgelegtes Romanwerk:
1. Faserland (Köln 1995)
2. 1979 (Köln 2001)
3. Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten (Köln 2008)
4. Imperium (Köln 2012)
5. Die Toten (Köln 2016)
6. Eurotrash (Köln 2021)
 
Die Texte sind in jeder gut sortierten Buchhandlung sowie antiquarisch für wenig Geld verfügbar. Eine Anschaffung wird dringend empfohlen, selbstverständlich können Sie auch auf e-Books oder andere digitale Fassungen sowie auf das Leihangebot der ULB zurückgreifen.

 
Zur vorbereitenden Lektüre:

Conter, Claude D.: Christian Krachts posthistorische Ästhetik. In: Ders., Johannes Birgfeld (Hg.): Christian Kracht. Zu Leben und Werk. Köln 2009, S. 24-43.

Jahraus, Oliver: Ästhetischer Fundamentalismus. Christian Krachts radikale Erzählexperimente. In: Johannes Birgfeld, Claude D. Conter (Hg.): Christian Kracht. Zu Leben und Werk. Köln 2009, S. 13-23.

Rohde, Carsten: Empire revisited: Christan Krachts Poetik der Fremdheit. In: Georg-Forster-Studien 20 (2015), S. 291-306.

Voraussetzungen

Voraussetzung für einen Schein (BN) ist neben der aktiven Teilnahme am Seminargeschehen die Beteiligung an einer Expertengruppe und die damit verbundene Präsentation eines Posters.

Als Modulabschlussprüfung (AP) fertigen Sie zusätzlich eine Hausarbeit an.


Selbsteinschreibung (Teilnehmer*in)
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