Einschreibeoptionen

Seit Erscheinen des von Joseph Vogl herausgegebenen Sammelbandes Poetologien des Wissens um 1800 im Jahr 1998 sind unzählige literaturwissenschaftliche Arbeiten zur komplexen Frage erschienen, wie und unter welchen poetologischen, epistemologischen und gesellschaftlichen Bedingungen (natur-)wissenschaftliche Hypothesen und Erkenntnisse in literarische Texte Eingang finden. Inwiefern ist die Handlungskonstellation von Goethes Wahlverwandtschaften durch die zeitgenössische Chemie präfiguriert? Welche Rolle spielt das Fragment in der panoptischen Verwaltung von Wissen bei Novalis? Welches physiologische Wissen setzt Frankensteins Monster in Gang? Wie bringt Stifter die Atmosphäre in einer Heißluftballonfahrt literarisch zur Darstellung? Welches Verhältnis weist Ökonomie als Vorgabe der Rhetorik (brevitas) zur Ökonomik auf? In diesem Seminar werden wir uns anhand ausgewählter Texte von Diderot, Goethe, Novalis, Mary Shelly, Annette von Droste-Hülshoff und Adalbert Stifter sowie der wissenspoetologisch interessierten Sekundärliteratur zu diesen Texten die Frage stellen, wie wir als Literaturwissenschaftler*innen mit dem Problem umgehen, dass in literarischen Texten unserem Fach fremdes Wissen verarbeitet wird.


Selbsteinschreibung (Teilnehmer*in)
Selbsteinschreibung (Teilnehmer*in)