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Jedes ›neue‹ Medium wurde in der Geschichte sowohl Gegenstand verheißungsvoller Hoffnungen wie düsterer Befürchtungen. An den einzelnen Debatten lässt sich sowohl ein bestimmtes Verständnis der Medien an sich ablesen als auch – damit untrennbar verbunden – eine spezifische Dualität aus Affirmation und Negation der ihnen je eigenen Möglichkeiten festmachen: Während beispielsweise Brecht den Rundfunk als möglichen Kommunikationsapparat begrüßte, befürchteten staatliche Autoritäten eine Gefahr für die öffentliche Ordnung; die sogenannte Kinodebatte erhitzte sich an der Frage, ob der Film den Niedergang der Kultur befördere oder aber im handwerklichen Vorstadium der Kunst noch nicht zu seinen besonderen Ausdrucksmöglichkeiten gefunden habe; ähnliche Auseinandersetzungen beherrschten später auch die Verbreitung des Tonfilms; in den späten 60er Jahren wird wiederum das Fernsehen sowohl in sozialer als auch ästhetischer Hinsicht zum Topos von Diskussionen über sein emanzipatorisches Potential, einen repressiven Mediengebrauch zu überwinden. Selbst in Diskursen über das Internet finden sich ähnliche Dualismen, die von der sogenannten ›kalifornischen Ideologie‹ und den damit verknüpften Heilsoffenbarungen bis hin zu kulturpessimistischem Zynismus reichen.

In den einzelnen Sitzungen soll anhand einer Diskussion der zeitgenössischen Diskursivierungen eine Parallelhistorie dieser jeweils ›neuen‹ Medien nachgezeichnet werden.


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