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Die gegenwärtige Lage in der Ukraine und dem Nahen Osten  zeigt, dass Kriegsstrategien und (kultur-)politische Konflikte immer auch medienakustisch bedingt werden, seien es die stimmlichen Medialisierungen der Politiker*innen durch Lautsprecheranlagen, Rundfunk und Fernsehen sowie die damit verbundene Zwangsbeschallung der Bevölkerung, seien es Kriegslieder, die Stigmatisierung „entarteter“ Musik, Lärm als Folterinstrument oder martialische Fanfahrenstöße und Marschschritte. Auch Abhörpraktiken, Sirenen, Warnsignale, Trommelfeuer und Explosionen formen jeweils sonische Signaturen eines Krieges, wie es auch zuletzt die wachsende Bedrohungslage durch Hyperschallwaffen im Ukrainekonflikt belegt. Gleichzeitig lösen Kriege aber auch medientechnische Innovationsschübe aus und bilden nach Friedrich Kittler die „Medienbasis unserer Sinne“. So bestimmen etwa Stereo, Tonband oder Vocoder als Kriegstechnologien den rock- und popmusikalischen Sound der Vergangenheit und Gegenwart. Im Seminar wollen wir daher einen Einstieg in den Diskurs der akustischen Kriegsführung wagen und gezielt die medienkulturellen Dispositive in den Blick nehmen, die mit Gewalt in das kollektive Gedächtnis vorgerückt sind und es oft auch traumatisch besetzen.



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