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Die Stoiker vertreten eine Version der Tugendethik, die bereits in der Antike als besonders radikal galt: Sie sind der Ansicht, dass nur der Weise Tugend besitzt; er begegnet allen äußeren Umständen maximal rational und somit – so die gängige Interpretation – ohne Emotionen. Das griechische Wort für dieses Ideal lautet «apatheia» - d.h. Affektfreiheit. Dieses Ideal wirkt zunächst realitätsfern und unattraktiv. Dennoch ist die Beschäftigung mit der stoischen Ethik lohnend. Erstens meinen die Stoiker, man brauche nur die Tugend, um glücklich zu sein. Der Weise ist daher auch in widrigen Umständen glücklich. Dieses Versprechen macht die stoische Ethik bis heute reizvoll. Zweitens entwickeln die Stoiker eine originelle Theorie der Emotionen: Sie meinen, dass wir Emotionen aktiv hervorbringen, indem wir uns für bestimmte Meinungen entscheiden. Interessant ist die stoische Ethik auch deswegen, weil sie auf der Grundlage eines komplexen naturalistischen Weltbilds steht (die Stoiker werden daher oft, nicht ganz korrekt, als Materialisten bezeichnet). Wir werden in diesem Seminar Texte aus der 500jährigen Geschichte der antiken stoischen Philosophie lesen und einen Einblick in ihre vielfältige Rezeptionsgeschichte gewinnen.


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