Feministische
Filmtheorie hat maßgeblich zur Herausbildung der Film- und
Medienwissenschaften beigetragen; in frühen medienwissenschaftlichen
Texten, wie etwa bei Marshall McLuhan, werden Körper, Technik und
Geschlecht als miteinander verwoben betrachtet. Ausgehend von sich
parallel herausbildenden Fragestellungen und Problematisierungen, die
zur akademischen Etablierung von Gender Studies und Medienwissenschaft
geführt haben, wird im Seminar nach den wechselseitigen Bedingtheiten
von Gender und Medien gefragt: Wo und wie sind Geschlechtervorstellungen
in Medien wirksam? Und umgekehrt, wie strukturieren Medien
Geschlechtervorstellungen? Oder konkret: Warum ist der Kamerablick
männlich und das Filmbild weiblich codiert und was ist an Smartphones straight?
Gender und Medien teilen den Umstand, dass es sie nicht einfach gibt,
vielmehr wird Geschlecht in Medien performativ hergestellt und Medien
werden erst anhand ihrer Effekte auf Wahrnehmungen,
Identitätskonstruktionen und Wissensformationen bestimmbar. Das als
Einführung konzipierte Seminar untersucht die wechselseitige Beziehung
von Gender und Medien in historischer Perspektive entlang von
Einzelmedien (Film, Fernsehen, Fotografie, Mobile und soziale Medien)
sowie unter Einbeziehung von Critical Race, Postcolonial und Queer
Studies. Lektüre zur Vorbereitung:
Peters, Kathrin/Seier, Andrea (2014): Gender Studies. In: Jens
Schroeter (Hg.): Handbuch Medienwissenschaft, Weimar/Stuttgart: J.B.
Metzler, S. 528-536.
Peters, Kathrin/Seier, Andrea (2016): Gender & Medien.
Einführung. In: Dies. (Hg.): Gender & Medien Reader. Berlin/Zürich:
diaphanes, S. 9-19.
Literatur:
Peters, Kathrin/Seier, Andrea (Hg.) (2016): Gender & Medien Reader. Berlin/Zürich: diaphanes. |
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