- Trainer*in: Todd Snider
The Semantics of Anaphora
Anaphors are words whose reference is fixed in context, the most well known class of these being pronouns. In this course, we will explore a number of puzzles in the semantic interpretation of such words, as well as a wide range of solutions which have been proposed to deal with these puzzles. Among the puzzles we'll discuss are donkey sentences, bishop sentences, and cross-sentential anaphora, and the solutions will include both static and dynamic semantic systems, including Discourse Representation Theory and Dynamic Predicate Logic. We'll also discuss anaphoric phenomena beyond pronouns, including tense and modality.
Anaphern sind Wörter, deren Bezug im Kontext festgelegt ist, wobei Pronomen die bekannteste Klasse von Anaphern sind. In diesem Kurs werden wir eine Reihe von Rätseln bei der semantischen Interpretation solcher Wörter sowie eine breite Palette von Lösungen untersuchen, die vorgeschlagen wurden, um diese Rätsel zu lösen. Zu den Rätseln, die wir diskutieren werden, gehören ‚Eselsätze‘, ,Bischofssätze‘ und satz-übergreifende Anaphern. Die Lösungen umfassen sowohl statische als auch dynamische semantische Systeme, einschließlich der Theorie von Diskursrepräsentation und der dynamischen Prädikatenlogik. Wir werden auch anaphorische Phänomene jenseits von Pronomen diskutieren, einschließlich Tempus und Modalität.
- Trainer*in: Todd Snider
Approaches to Implicature
This course focuses on the family of phenomena which since Grice 1974 have been called implicatures, in which an utterance conveys meanings which are neither asserted nor entailed nor presupposed. We will discuss both conventional implicatures (along the lines of Potts, among others) and conversational implicatures (beginning with Grice), with a special focus on a topic which continues to be much discussed in the semantics & pragmatics literature, namely scalar implicature. We will explore a number of modern analyses of this much-debated phenomenon, including neo-Gricean approaches (e.g., Horn; Simons), grammatical exhaustification approaches (e.g., Chierchia; Chemla & Spector), and Bayesian rational speech act approaches (e.g., Goodman & Stuhlmüller; Bergen et al.).
Dieser Kurs behandelt Phänomene, die seit Grice 1974 als Implikaturen bezeichnet werden, und in denen eine Äußerung Bedeutungen vermittelt, die weder behauptet, impliziert (entailed), noch präsupporniert werden. Wir werden die folgenden Phänomene behandeln: konventionelle Implikaturen (unter anderem in Anlehnung an Potts), Konversations-Implikaturen (beginnend mit Grice), unter besonderer Berücksichtigung von einem Thema, das in der Literatur zu Semantik und Pragmatik viel diskutiert wird, nämlich der skalaren Implikatur. Wir werden eine Reihe moderner Analysen von skalaren Implikaturen diskutieren, einschließlich von Neo-Griceschen Ansätzen (z.B. Horn; Simons), ‘grammatical exhaustification‘ Ansätzen (z. B. Chierchia; Chemla und Spector) und Bayes‘scher rationaler Sprechaktansätze (z.B. Goodman & Stuhlmüller; Bergen et al.).
- Trainer*in: Kilu von Prince
Syntaktische Rekursion
Unter syntaktischer Rekursion verstehen wir die Möglichkeit, ähnliche Konstituenten beliebig ineinander zu verschachteln, wie zum Beispiel in eingebetteten Sätzen (sie glaubt, dass er denkt, dass sie weiß, wer er ist). Dieser Prozess wurde als das einzige Merkmal beschrieben, welches gleichzeitig universell und einzigartig für die menschliche Sprache ist (Hauser, Chomsky & Fitch 2002). Diese Behauptung ist jedoch stark umstritten, unter anderem weil
- in gesprochener Sprache entsprechende Strukturen bestenfalls rudimentär sind (e.g. Levinson 2013);
- manche Sprachen systematisch auf syntaktische Einbettung zu verzichten scheinen (Everett 2005, Evans & Levinson 2009);
- die Funktionen rekursiv erzeugter Strukturen oft auch anders ausgedrückt werden können.
- Trainer*in: Nils Klauck
- Trainer*in: Martha Steller
- Trainer*in: Kilu von Prince
Strukturkurs Daakaka
Daakaka ist eine bedrohte ozeanische Sprache, die auf der vulkanischen Insel Ambrym in Vanuatu gesprochen wird. In diesem Kurs erschließen wir uns grundlegende Merkmale der Grammatik dieser Sprache, basierend auf meiner Feldforschung. In diesem Zusammenhang werden wir auch darüber sprechen, wie das Verwandtschaftssystem dafür sorgt, dass der Bruder des Bräutigams dessen Rolle in einer Hochzeitszeremonie übernehmen kann; wie der Vulkan nach Ambrym gekommen ist (und was das mit Schweinen zu tun hat); und wie man Geschichten in Sand zeichnen kann. Darüber hinaus befassen wir uns mit methodischen Grundlagen der Feldforschung.
- Trainer*in: Nils Klauck
- Trainer*in: Martha Steller
- Trainer*in: Kilu von Prince
Mit olympischen Sprachrätseln durch die Welt der Sprachen
Jedes Jahr werden in der Internationalen Linguistikolympiade (IOL) schwierige Rätsel aus den Sprachen der Welt von Schülerinnen und Schülern gelöst. Dabei geht es zum Beispiel um Schriftsysteme, Zahlensysteme, oder interessante Prinzipien des Satzbaus oder der Wortbildung. Diese Rätsel bieten damit einen spielerischen Einstieg in die Welt der sprachübergreifenden Variation. In diesem Kurs lösen wir gemeinsam Rätsel aus der IOL und der deutschen Vorauswahl, um uns verschiedene Themen der Sprachtypologie zu erschließen.