- Trainer*in: Olga Katharina Schwarz
BBAM 2 Kolloquium zur BA-Arbeit
Das Kolloquium unterstützt Bachelor-Studierende in der Abschlussphase
ihres Studiums bei der Konzeption und Niederschrift der Bachelorarbeit.
Erste Ideen, Gliederungsentwürfe und methodische Fragen werden ebenso
wie einzelne Kapitel diskutiert.
- Trainer*in: Olga Katharina Schwarz
Das Kunstlied (Seminar mit Praxisanteil)
Als "innige[ ] Verschmelzung von Poesie und Musik" charakterisierte Hugo Wolf das Kunstlied gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei schrieb er der Musik eine "grausame Rolle" zu: "Die Musik hat entschieden etwas Vampyrartiges in sich. Sie krallt sich unerbittlich an ihr Opfer und saugt ihm den letzten Blutstropfen aus." Dass Wolf, einer der bedeutendsten Vertreter des Kunstlieds, die Musik als ,Vampir' charakterisierte, der sich schonungslos über die Poesie hermacht und ihr das Leben nimmt, statt sie zu beleben, ist in der Geschichte der Beziehungen von Poesie und Musik, genauer: in der Geschichte des Liedes keinesfalls selbstverständlich.
Als Wolf die zitierten Zeilen Ende des 19. Jahrhunderts schrieb, war das Lied, folgt man der Einschätzung von Walter Wiora, bereits tausend Jahre alt. Einen Großteil dieser Zeit hatte die Musik lediglich begleitende Funktion, als ,Opfer' hätte man die Poesie in diesem Zusammenhang nur bedingt bezeichnen können. Dass Wolf die Musik überhaupt als ,Vampir' und die Poesie als "Opfer" charakterisieren konnte, war der zunehmenden Aufwertung der Musik innerhalb des Lieds bis hin zur Gleichstellung beider Künste im Kunstlied zu verdanken: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte eine durch zunehmende Selbständigkeit gekennzeichnete Vertonung von Gedichten eingesetzt, die um 1800 in das 'durchkomponierte Lied' überging, eine Liedform, in dem jede Strophe des vertonten Gedichts ihre eigene musikalische Umsetzung erfährt. Ein knappes Jahrhundert später wurde dann von Carl Koßmaly die Bezeichnung ,Kunstlied' geprägt. Hierzu führte er 1841 in der von Robert Schumann und anderen gegründeten Neuen Zeitschrift für Musik aus: "In den Compositionen dieser Gattung, [.] in denen Idee, Inhalt - der innerste poetische Kern des Gedichtes durch die Melodie in erhöhter Potenz musikalisch reproduziert, gleichsam nochmals: - in Tönen - erschaffen wird, ist außerdem der Musik noch ein übersinnliches, geheimnisvoll unerklärliches Etwas einverleibt, das [.] dem bloßen Worte immer unzugänglich bleiben wird [...]" Die Musik ist hier nicht nur musikalische Reproduktion des Textes, und das Kunstlied ist bei Koßmaly mehr als nur Zusammenschluss zweier Künste, zweier Medien. Es ist eine eigene musikalische, aber textbasierte Gattung. "Die Lieder dieser Gattung", so heißt es weiter, "stehen über ihrem Texte, welcher hier nur zum äußern Anlehnungspuncte, zum irdischen Träger der zu Musik gewordenen Idee diente."
Diesem ganz speziellen, von der Forschung bis heute kontrovers diskutierten Verhältnis von Musik und Poesie, von Ton und Wort im Kunstlied widmet sich das Seminar. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher medientheoretischer Konzepte werden wir uns mit ausgewählten Kunstliedern des 19. Jahrhunderts befassen und anhand dieser die vielfältigen Beziehungen von Gedicht und Musik und ihre Bedeutung für den medialen Status des Kunstlieds, aber auch für die Interpretation diskutieren. Betrachtet werden die musikalische Umsetzung der Lyrik von u.a. Goethe, Eichendorff, Mörike und Heine durch Komponisten wie Schubert, Schumann oder Wolf. Das Seminar findet in Kooperation mit dem Heinrich-Heine-Institut statt, das am Beispiel seiner Bestände zum Kunstlied in die Archivarbeit einführt.
Eine Vorbesprechung findet online statt am: Dienstag, den 1. April, 9:00 Uhr. Bitte melden Sie sich daher bis zum 30. März an. Der Link zur Vorbesprechung wird am 31. März versendet.
Der Archivbesuch findet statt am: Dienstag, den 27. Mai. Bitte reservieren Sie sich hier den Vormittag.
Im Seminarraum startet das Seminar in der Woche nach Ostern, am: Montag, den 28. April.
- Trainer*in: Philippe Roepstorff-Robiano
MGM 2a/b Literatur und Wissenschaft
Die Geisteswissenschaften werden den Naturwissenschaften gerne
gegenübergestellt. So lokalisiert Charles Percey Snow unter dem
Schlagwort der „zwei Kulturen” ein Schisma zwischen der schönen
Literatur und der Naturforschung. Während die Dichter nur auf den wahren
Schein zielen, ringen Naturforscher mit der nackten Wirklichkeit. Das
Seminar möchte diese Konstellation im Kontext ihrer Entstehung
betrachten und aus einer starren Opposition in ein dynamisches
Spannungsverhältnis überführen.
- Trainer*in: Florian Trabert
Autorfiguren von der Romantik bis zur Gegenwart
"Was ist ein Autor?" Auf diese Frage, die der französische Philosoph Michel Foucault in seinem gleichnamigen Essay aus dem Jahr 1969 stellte, haben die Autor*innen seit dem späten 18. Jahrhundert die unterschiedlichsten Antworten gegeben. Für den Romantiker Novalis ist der Dichter nichts weniger als eine messianische Gestalt, die die Welt poetisiert und der Menschheit so ein goldenes Zeitalter beschert. In der Erzählung "Das Herzstück der Sammlung" des österreichischen Gegenwartsautors Clemens Setz erscheint der Autor hingegen als ein dementer Greis, der nicht einmal seine elementaren Körperfunktionen unter Kontrolle hat. Die Wandlungen des Autorenbildes von der Romantik bis zur Gegenwart sollen im Seminar anhand ausgewählter Texte unter anderem von Gottfried Keller, Thomas Mann und Stefanie Sargnagel nachgezeichnet werden. Dabei werden wir auch einflussreiche Texte zur Theorie der Autorschaft wie Sigmund Freuds "Der Dichter und das Phantasieren" oder Roland Barthes "Der Tod des Autors" lesen.
Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt. Informationen zum genauen Ablauf erhalten Sie bei einer Kick off-Veranstaltung am Montag, den 28. April, von 10:30 bis 14:00 Uhr. Sollten Sie parallel zu diesem Termin eine Veranstaltung besuchen, können Sie gerne ein Entschuldigungschreiben erhalten.
- Trainer*in: Sonja Klein
MFM 2a/b: Druckfrisch. Gegenwartsliteratur aus 2024/25
Im Seminar lesen und diskutieren wir Texte, die „gegenwärtiger” kaum sein könnten. Anhand ausgewählter Neuerscheinungen, von denen keine zu Seminarbeginn älter als 12 Monate sein wird, wollen wir den Versuch einer Kartographierung der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur unternehmen, ihre Themen, Motive, Genres, (Schreib-)Formen und Kontexte ausloten und dabei auch die Rolle ihrer medialen Vermittlung bzw. Vermarktung in den Blick nehmen.
- Trainer*in: Sonja Klein
BFM 2-1a/2-2a: Goethe Gedichte
Goethes sowohl in seinem Umfang wie in seiner Bedeutung außergewöhnliches lyrisches Werk hat das deutschsprachige Gedicht belebt, neu geformt und die poetische Produktion nachfolgender Dichtergenerationen bis in die Gegenwart hinein maßgeblich beeinflusst. Im Seminar werden wir uns mit ausgesuchten Texten von der frühen Sesenheimer Lyrik bis hin zu spätesten Gedichten beschäftigen, die einen ersten Einblick in Goethes poetisches Gesamtschaffen, dessen ideen- und kulturgeschichtlichen Entstehungskontext sowie Goethes Biographie vermitteln.
- Trainer*in: Lisa Giacalone
- Trainer*in: Christian Heinrichs
- Trainer*in: Gian Marco Hölk
- Trainer*in: Sonja Klein
- Trainer*in: Nike Nohlen
- Trainer*in: René Fabian Rüwald
Nocthene - Schreibwerkstatt
Die Schreibwerkstatt Nocthene ist eine literarische Plattform an der Heinrich Heine Universität, die vor zwölf Jahren von Studierenden und Dozierenden gemeinsam gegründet wurde. Seitdem treffen wir uns in jedem Semester mit Menschen, die sich nicht nur mit der bereits bestehenden Literatur beschäftigen, sondern auch selbst literarische Texte verfassen wollen. In den einzelnen Sitzungen diskutieren wir die von den TeilnehmerIinnen (zu wechselnd freien oder allen gestellten Oberthemen) geschriebenen Texte, experimentieren mit verschiedenen Textkomponenten (z. B. dem literarischen Dialog), Gattungen, Formen oder Schreibstilen.