- Trainer*in: Larissa Woischnig
BVM 2b / BBM 2d - Mythische Doppelgänger- und Zwillingsphantasien
„Dieses Verlangen nach einem Doppelgänger im anderen Geschlecht ist uralt.“ – Die europäische Literatur weist eine variationsreiche Doppelgängertradition auf, die auf mythischen, folkloristischen und ethnografischen Überlieferungen basiert. Bereits in der Antike finden sich prototypische Motivkonstellationen einer Verdopplungs- oder Zwillingsphantasie – unter anderem bei Platon, Hesiod, Ovid und Plutarch – die in späteren Epochen Eingang in die Literatur gefunden haben. Im Fokus des Seminars wird der personale (nicht-imaginäre), andersgeschlechtliche Doppelgänger und dessen Wahrnehmung stehen. Untersucht werden soll speziell aus psychoanalytischer Perspektive (S. Freud, C. G. Jung, O. Rank) die Sehnsucht des Ich nach einer Wiederholung im Gegenüber und die damit verbundene Identitätsproblematik unter Einbezug verschiedener mythischer Vorbilder zu Zwillingen, Inzestpaaren und Doppelgeschlechtlichkeit. Ziel ist es, die Genese des Doppelgänger- und Inzestmotivs literargeschichtlich nachzuverfolgen und im Kontext neuerer literarischer Rezeptionen des ausgehenden 19. und 20. Jahrhunderts kritisch zu diskutieren.
- Trainer*in: Maximilian Alexander Swierczynski
- Trainer*in: Florian Trabert
- Trainer*in: Julia Wiatr
Fachtutorium zu BEM 2b Einführung in die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft
Das Tutorium wiederholt und vertieft die Inhalte der Veranstaltungen des Einführungsmoduls Neuere Deutschen Literaturwissenschaft (BEM 2b; PO 2018). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der intensiven Besprechung von möglichen inhaltlichen Fragen und konkreter Textarbeit.
Erasmus-Studierende und ausländische Studierende als auch deutsche Studierende der Germanistik sind zur Teilnahme herzlich eingeladen!
- Trainer*in: Julian Sprengers
- Trainer*in: Florian Trabert
Erzählend, aufgeregt, handelnd: Literaturgattungen der Goethezeit
In den Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des West-östlichen Divans unterscheidet Goethe »drei echte Naturformen der Poesie: die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte und die persönlich handelnde: Epos, Lyrik und Drama«. Auch wenn die Vorstellung von »Naturformen« aus einer modernen Perspektive, die Literaturgattungen als Konstruktionen auffasst, problematisch erscheinen muss, hat sich Goethes Dreiteilung bis in die Gegenwart erhalten. In dem Seminar werden wir uns mit den Literaturgattungen der Goethezeit (Sturm und Drang, Weimarer Klassik und Romantik) beschäftigen und dabei den Fokus auf die verschiedenen Formen lyrischen Schreibens richten: auf die in freien Metren verfassten Gedichte des Sturm und Drang, auf die Sonettistik, auf die Imitationen antiker Metrik sowie auf die philosophische Lyrik der Klassik und Romantik. Die Beschäftigung mit der Ballade als Vereinigung der drei »Naturformen« wird zum Dramen- und Epikteil des Seminars überleiten, in denen mit Schillers Die Räuber, Ludwig Tiecks Der gestiefelte Kater, Goethes Novelle und E.T.A. Hoffmanns Der goldne Topf exemplarische Texte der Goethezeit im Zentrum der Seminararbeit stehen werden.
- Trainer*in: Sonja Klein
MGM 2a/b: Rainer Maria Rilke
Rainer Maria Rilkes lyrisches Werk zählt in seiner thematischen wie formalen Vielfalt, seiner reichen Produktion und sprachlich unverwechselbaren Gestaltung zu dem Bedeutendsten, das die deutsche Poesie hervorgebracht hat. Nicht weniger bedeutsam sind jedoch seine Prosawerke: Rilkes einziger Roman „Die Aufzeichnung des Malte Laurids Brigge” (1910), der die Umbrüche und Problematiken der Klassischen Moderne literarisch fasst und auf eine Weise den Beginn des ‚modernen‘ deutschsprachigen Romans markiert, und seine frühen Erzählungen. Das Seminar wird sich – wohlgemerkt sehr leseintensiv – mit dem Werk Rilkes im Spiegel der Epoche auseinandersetzen und dabei einen der thematischen Schwerpunkte auf den „Malte Laurids Brigge” legen. Zudem lesen wir ausgewählte Gedichte sowie „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke” (1906). Das Seminar soll nach Möglichkeit in Präsenz abgehalten werden, ansonsten als digitale Veranstaltung über Zoom und die Seminar-Plattform Moodle. |
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Literatur: Rainer Maria Rilke: Die Gedichte. Leipzig 2006 (Insel Verlag; 20,00 Euro). Ders.: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Hg. und kommentiert von Manfred Engel. Stuttgart 2007 (Reclam; 5,80 Euro). Alle anderen Texte werden digital zur Verfügung gestellt |
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BMF 2a/b Der Tod in Venedig, Düsseldorf, Rom und Varanasi: Thomas Mann, Wolfgang Koeppen, Geoff Dyer
- Trainer*in: Florian Trabert
BMF 2a/b Der Tod in Venedig, Düsseldorf, Rom und Varanasi: Thomas Mann, Wolfgang Koeppen, Geoff Dyer
Die 1911 erschienene Novelle Der Tod in Venedig über den alternden Schriftsteller Gustav von Aschenbach zählt zu den bekanntesten und am häufigsten interpretierten Texten Thomas Manns und hat in Corona-Zeiten aufgrund der Thematisierung der Cholera-Epidemie eine besondere Aktualität gewonnen. Im Seminar soll jedoch die produktive Rezeption der Novelle im Vordergrund stehen. Neben der Verfilmung durch Luciana Visconti werden wir uns dabei auch mit Manns später Novelle Die Betrogene beschäftigen, die in Düsseldorf spielt und das ›weibliche‹ Gegenstück zu dem früheren Text darstellt. Bereits durch ihren Titel sind zudem Wolfgang Koeppens Der Tod in Rom sowie Geoff Dyers Sex in Venedig, Tod in Varanasi auf Manns Novelle bezogen. Während in Koeppens Roman die Künstlerproblematik zum Ausgangspunkt einer kritischen Analyse der Mentalitäten im Nachkriegsdeutschland wird, transformiert Dyers parodistischer Text den Nietzscheanischen Gegensatz des Apollinischen und des Dionysischen zum Freudianischen Grundkonflikt der beiden Urtriebe Eros und Thanatos.
- Trainer*in: Christian Heinrichs
- Trainer*in: Gian Marco Hölk
- Trainer*in: Sonja Klein
- Trainer*in: Nike Nohlen
Nocthene Schreibwerkstatt 2021/22
Die Schreibwerkstatt Nocthene ist eine literarische Plattform an der Heinrich Heine Universität, die vor zehn Jahren von Studierenden und Dozierenden gemeinsam gegründet wurde. Seitdem treffen wir uns in jedem Semester mit Menschen, die sich nicht nur mit der bereits bestehenden Literatur beschäftigen, sondern auch selbst literarische Texte verfassen wollen. In den einzelnen Sitzungen diskutieren wir die von den Teilnehmer*innen (zu wechselnd freien oder allen gestellten Oberthemen) geschriebenen Texte, experimentieren mit verschiedenen Textkomponenten (z. B. dem literarischen Dialog), Gattungen, Formen oder Schreibstilen.
Bedingungen für die Teilnahme an der Schreibwerkstatt sind:
- das Interesse am und die Bereitschaft zum Schreiben eigener Texte
- aktive Teilnahme an den im 14tägigen Rhythmus abgehaltenen Sitzungen (Termine werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben).
Es kann ein BN für den Fächerübergreifenden Wahlpflichtbereich (2 CP) erworben werden.
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 beschränkt. Wenn Ihr an der Schreibwerkstatt teilnehmen möchtet, dann meldet Euch bitte unter Angabe Eures Namens, Eurer Matrikelnummer und mit einem mitgesandten, selbstverfassten Text bis zum 10. Oktober 2021 unter der Mailadresse
an.
- Trainer*in: Henriette Herwig
- Trainer*in: Julian Sprengers
FaM 1/2 + MGM 2a/b Lyrik im Wandel/ Historic Change of Poetry
In dieser Vorlesung wird der historische Wandel lyrischer Aussageweisen anhand von Analysen und Interpretationen ausgewählter Gedichte vom Barockzeitalter bis zur Gegenwart inhaltlich und formal nachgezeichnet. Dabei zeigt sich die Abhängigkeit der deutschsprachigen Lyrik von Veränderungen der Poetik und Rhetorik, der Sprachtheorien, des Menschenbildes, des Naturbegriffs und der Gesellschaftsform. Besondere Aufmerksamkeit wird der mit der Entdeckung des Gefühls und der Lockerung der Traditionsbindung verbundenen Ausdifferenzierung lyrischer Aussageweisen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewidmet, wie sie sich am Wandel der Liebeslyrik und romantischen Abend- und Nachtgedichten aufzeigen lässt. Daneben findet die durch die historischen Katastrophenerfahrungen, den offenen Kunstbegriff, die Neigung zur Sprachreflexion und die Wende in Deutschland bedingte Formenvielfalt in der Lyrik des 20. Jahrhunderts besondere Beachtung.
Zeit: Do. 12.30-14.00 Uhr, Beginn: 14.10.2021. Die Vorlesung kann zeitlich flexibel gehört werden.
Literaturhinweise:
Hinderer, Walter
(Hrsg.): Geschichte der deutschen Lyrik vom Mittelalter bis zur Gegenwart,
Stuttgart 1983.
Hoffmann, Dieter: Arbeitsbuch deutschsprachige Lyrik seit 1945, Tübingen/ Basel 1998.
- Trainer*in: Sieglinde Borvitz
- Trainer*in: Sonja Klein
BFM 2-1-a/BFM 2-2-a/BFM 2b: Rom. Die ewige Stadt im Spiegel der deutschen und italienischen Literatur
Rom: ewige Stadt, caput mundi, Sehnsuchtsort, Mythos. Im Seminar beschätfigen wir uns mit literarischen deutschen und italienischen Spiegelungen dieser faszinierenden Stadt vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Welche Aussagen lassen sich anhand des Rom Bilds über die eigene bzw. fremde Kultur, über Eigen- und Selbstwahrnehmung treffen? Wie wird der urbane Raum dargestellt, wie seine Bewohner? Welche Traditionslinien gibt es, welchen Veränderungen ist das Rom-Bild unterworfen?
U. a. folgende Autoren und Werke werden in Auszügen besprochen:
Goethe: Italienische Reise; Römische Elegien
Brinkmann: Rom Blicke; sowie weitere lyrische Texte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert, die Rom fokussieren
italienische Lyrik: ausgewählte Gedichte von Belli, Carducci, Pasolini
Morante: La Storia
Das Seminar wird als wöchentliche online-Veranstaltung per Zoom abgehalten. Seminarbegleitend gibt es Materialien etc. in einem Moodle-Forum.